Als erstes Bundesland der diesjährigen großen Tour quer durch die Republik besuchten wir sieben Schulen in Sachsen-Anhalt. Wir blicken zurück auf zwei sehr spannende und lehrreiche Wochen. Obwohl das Thema „Flucht und Asyl“ medial derzeit sehr präsent ist, nutzten die Schüler*innen die Möglichkeit, sich strukturiert diesem Thema anzuähern und etwas genauer hinzuschauen. Je nach Interessen der jeweiligen Schüler*innen setzten wir unterschiedliche Schwerpunkte.
Wir starteten am Dientag den 8. März in der 8. Klasse der SKS Beetzendorf. In diesem Projekttag lag der Schwerpunkt darauf, in der Gesellschaft vorhandene Vorurteile über Geflüchtete zu sammeln und zu diskutieren.
Am Mittwoch besuchten wir 10 Schüler*innen der neunten Klassen des Gymnasiums am Thie in Blankenburg. Diese Gruppe war bereits im Sozialkundeunterricht mit dem Thema in Berührung gekommen und war interessiert an weiteren Fakten. Spontan verlängerten wir den Projekttag um zwei Stunden, sodass wir ausreichend Zeit fanden, uns intensiv mit möglichen Fluchtrouten auseinander zu setzten. Darüber hinaus überlegten wir uns, wie wir Geflüchtete in Deutschland konkret unterstützen können.
In der IGS Regine Hildebrand in Magdeburg stand uns ein besonderer Projekttag bevor. Die kleine Gruppe bestand zu einem Großteil aus geflüchteten Jugendlichen. Nach einer Kennenlernrunde, in der viele Gemeinsamkeiten zwischen den Teilnehmenden festgestellt werden konnte, teilten die geflüchteten Schüler*innen ausführlich ihre Erfahrungen der Flucht und des Lebens in Deutschland mit uns. Dieser Projekttag war für uns alle sehr erkenntnisreich und spannend und wir bedauern, dass nicht noch mehr Schüler*innen diesen Vormittag mit uns verbringen konnten.
Den Abschluss der Woche gestalteten wir mit der Klasse 9a des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums in Wolmirstedt. Auch diese Klasse hatte bereits fundierte Vorkenntnisse. Wir schauten uns noch einmal die Fluchtursachen und -routen genauer an bevor wir globale Zusammenhänge und verschiedene politische Möglichkeiten diskitierten.
Nach dem Wochenende starteten wir am Dienstag, den 15. März in der Burgschule in Aschersleben in die neue Woche. Hier durften an diesem Tag alle Schüler*innen an verschiedenen Projekttagen teilnehmen. Die Teilnehmenden unseres Workshops interessierten sich besonders für Fluchtgründe und die Schwierigkeiten, denen die Menschen auf dem Weg begegnen. Außerdem war dieser Workshop zugleich ein erstes Kennenlernen von 8 Geflüchteten und ihren neuen Mitschüler*innen.
Am Mittwoch reisten wir nach Dessau, wo wir einen ganz besonderen Projekttag erleben durften. Der fand nämlich nicht wie gewohnt in einer Schule statt, sondern in der Sparkasse Dessau, die ein großer Sponsor dieser Tour ist. In einem der Konferenzräume trafen wir auf eine Gruppe von 9 Schüler*innen verschiedener Schulen aus Dessau. Für die Teilnehmenden war das Thema Flucht und Asyl keineswegs neu, sodass wir ausreichend Zeit hatten, uns manche Punkte genauer anzuschauen.
Den letzten Tag unserer Sachsen-Anhalt-Tour verbrachten wir im Domgymnasium in Naumburg. Die Schüler*innen dieser Klasse waren sehr offen und interessiert und hatten bereits sehr gute Vorkenntnisse. Dadurch kamen viele spannende Diskussionen zustande und ein Schüler teilte sogar seine eigenen Fluchterfahrungen mit uns.
Sieben Tage an sieben Schulen mit sieben sehr unterschiedlichen Gruppen liegen hinter uns. Alle Gruppen gaben uns eine sehr positive Rückmeldung und schätzen vor allem den Raum für Diskussionen und die Reflexion der eigenen Standpunkte. Wir bedanken uns bei allen Schüler*innen für die tollen Projekttage, uns hat es sehr viel Spaß gemacht.