¿Welche Ziele hast du in deinem Leben? diese Frage begleitet unseren ersten Reiseblog aus Mittelamerika. Nachdem Lisa, Chris und Maleen nun endlich vereint sind, reisen sie gemeinsam mit ihrem Auto „KITT“ durch Mexiko und berichten euch von ihren Erlebnissen.
Unter dem Motto „goals for América“ besuchen Sie auch auf dieser Reise wieder verschiedene Kinderhilfseinrichtungen, die sie mit einem Aktionstag und Spenden unterstützen.
In diesem ersten Blog erfahrt ihr etwas über das Leben in einer der größten Städte der Welt und bekommt einen Einblick in das erste Projekt, das sie besucht haben. Viel Spaß beim Lesen!
Pünktlich zum Unabhängigkeitstag Mexikos fiel der Startschuss zu unserer diesjährigen „goals for américa – Tour“, Nachdem Chris unser Auto bereits aus den USA nach Mexiko gefahren und Lisa unterwegs eingesammelt hat, kam es am 16. September zum Zusammentreffen der kompletten Reisemannschaft in Mexico City. Hier in dieser Mega City mit über 20 Millionen Einwohnern stieß Maleen als letztes Tour-Mitglied hinzu.
Mexico City bedient alle Klischees einer Mega-Metropole. Eng bebaute Wohnviertel und noch enger befahrene Straßen, auf denen mehr gehupt als geblinkt wird. Es finden sich sehr offene und freundliche Mexikaner, aber auch fiese Kameradiebe in überfüllten Metros.Am Unabhängigkeitstag ziehen endlose Militärparaden durch die Straßen, während wir uns an Süßigkeiten mit Chili-Salsa probieren. Gerahmt wird diese Szenerie von den berühmten taquerias (typisch mexikanische Imbissbuden), von denen es gefühlt mehr gibt als die Stadt Einwohner hat und durch die unsere veganen Ansprüche regelmäßig auf die Probe gestellt wurden.
Mexiko City hat uns in vielerlei Hinsicht überrascht. Unsere Vorurteile über eine männerdominierte Gesellschaft haben sich nicht bewahrheitet. Frauen in Polizeiuniformen oder als Angestellte der staatlichen Tankstellen gehören zum alltäglichen Straßenbild. Ebenso wie riesige Plakate von Tierschutzorganisationen, die sich gegen die Haltung von Zirkustieren aussprechen, ein Mülltrennungssystem sogar an öffentlichen Orten oder die „Anonymen Alkoholiker“, deren Treffpunkte wir ebenfalls in kleinen Dörfern auf dem Land entdeckten, sind nur einige Beispiele.
Unser erster fester Tour-Termin fand in einer kleinen Tageseinrichtung für geistig behinderte Menschen mit dem Namen „calidad de vida“ (wörtlich: „Lebensqualität“) statt. Unser engagierter Couchsurfer Sergio hatte für uns ein Treffen arrangiert. Wir verbrachten mehrere Stunden mit den zehn Gruppenmitgliedern (16-55 Jahre) und den beiden Betreuerinnen der Einrichtung.
Sie beschäftigen sich jeden Tag von 9 – 16 Uhr sportlich, pädagogisch und kreativ mit ihnen. Gemeinsam gestaltete die Gruppe eines der Trikots, die für eine zukünftige goals connect Fussball – Mannschaft gedacht sind und die wir zu diesem Zweck mitgebracht haben.
Wie bereits auf unserer Afrika-Tour im Jahre 2010 haben wir auch diese Reise unserer Vereinsphilosophie gewidmet. Denn „Ziele verbinden“ – und das auf der ganzen Welt. Ob mit Ball oder ohne. Es sind nicht nur Fußballtore, die globale Bande schaffen, indem sie überall Begeisterung hervorrufen. Wir wollen auch im übertragenen Sinne mit allen Menschen, die uns auf unseren Reisen begegnen, über ihre „goals“ sprechen. Also ihre Lebensziele und -träume sammeln und euch zeigen, wie viele essentielle Ähnlichkeiten es zwischen den Bewohnern dieser Erde gibt.
Wir haben uns und vor allem den Kindern in Deutschland und hier in Mittelamerika Fragen gestellt, wie z.B. „Welche Ziele hast du in deinem Leben?“. Mit diesen Fragen wollen wir Schritt für Schritt zeigen, wie gering die Unterschiede im Denken aber auch im Leben der Kinder an verschiedenen Orten der Welt sind. Dieses Wissen werden wir in unserem Projektunterricht in Deutschland einfließen lassen und so hoffentlich einen Beitrag zu mehr Verständnis für andere Lebenswelten schaffen.
Die Gruppe von „calidad de vida“ freute sich neben dem Gestalten des Trikots besonders über die Fragen zu ihren Lebenszielen. Die Antworten reichten von Bäcker über Rockstar bis hin zu dem bemerkenswerten Satz: „Mein Traum ist es, überdurchschnittlich schnelle Autos zu konstruieren, die nur mit Sauerstoff funktionieren“. Wir freuen uns besonders, dass wir dieser Gruppe zum Abschluss einen Satz Sporttrikots überreichen konnten, mit denen die Gruppe künftig Sport treiben kann. Vor allem bei ihrem wöchentlichen Zumba-Kurs.
In ein paar Tagen folgt der nächste Blog mit dem zweiten Projekt, einem erstes Resümee und noch mehr Bildern. Bleibt gespannt.
Euer GC-Team