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SDG to go – Heute: SDG 14 „Leben unter Wasser“

Weiter geht’s mit einer neuen Folge SDG to go. Diesmal: Karsten Hirsch von Plastic Fischer über SDG 14 – Leben unter Wasser.

Das Thema Leben unter Wasser scheint weit entfernt. Relevant für Unternehmen ist es trotzdem. Neben Treibhausgasemissionen und Bodenverschmutzung wirken sich besonders Kunststoffmaterialien und -abfälle negativ auf maritime Ökosysteme aus. In ärmeren Ländern, wo es kaum Abfallentsorgungssysteme gibt, ist das Problem am größten.

Hier setzt Plastic Fischer an. Die Idee: Plastik schon aus Flüssen zu entfernen, ist deutlich effektiver, als erst im Meer damit anzufangen. Deshalb entwickelt das Start-up günstige Low-Tech-Lösungen, um Flüsse in Ländern wie Indonesien von Plastik zu befreien. Wir haben mit CEO und Co-Gründer Karsten Hirsch über seine Motivation und unseren Einfluss gesprochen.


(Foto von Tim Mossholder auf Unsplash)

1️⃣ Warum engagierst du dich für das Leben unter Wasser?

Genau wie meine Mitgründer habe ich seit meiner Kindheit viel Zeit am und auf dem Wasser verbracht. Ich war viel Segeln und habe auch danach immer weiter Wassersport betrieben, zum Beispiel Surfen, Wakeboarden und Rudern. Nachdem wir in Vietnam die Plastikverschmutzung der Flüsse gesehen hatten, wollten meine Mitgründer und ich Fische und andere Meeresbewohner davor schützen. Deshalb haben wir Plastic Fischer gegründet.

2️⃣ Was können wir als Privatpersonen für den Schutz von Gewässern und Meeren tun?

Keinen Müll auf die Erde schmeißen. Und Kindern beibringen, dass es wichtig ist, Müll anständig zu entsorgen – denn hier in Deutschland haben wir die notwendige Infrastruktur dafür. 


(Foto von John Cameron auf Unsplash)

3️⃣ Wie können sich Unternehmen in Deutschland für Leben unter Wasser einsetzen?

Zuallererst sollten Unternehmen den eigenen Plastikverbrauch reduzieren und ihre Emissionen minimieren. Darüber hinaus können sie Organisationen unterstützen, die Gewässer reinigen und Müll verarbeiten. Das ist im Fall von Plastic Fischer eine effektive Lösung, die die Verschmutzung unserer Ozeane verringert und außerdem Jobs in den jeweiligen Ländern schafft.

4️⃣ Gibt es Organisationen mit Vorbildcharakter, von denen andere lernen können? 

Hier fallen mir vor allem Unternehmen aus dem Umfeld von Plastic Fischer ein. Besonders freue ich mich, dass die Allianz für mehrere Jahre einen kompletten Standort in Indien finanziert. Dort bauen wir Infrastruktur auf, schaffen langfristige Jobs und versuchen, den Plastikeintrag in Flüsse nachhaltig zu minimieren.


(Foto von Sebastian Latorre auf Unsplash)

Vielen Dank, Karsten, für diese Einblicke! An dieser Stelle möchten wir auf unseren Kooperationspartner Waste Reduction hinweisen. Das Start-up ermöglicht es Unternehmen, Produkte zu kompensieren, bei denen es noch keine sinnvolle Alternative zu Kunststoff gibt, etwa medizinische Verpackungen. Mit dem Geld fördern sie Plastiksammeln, Abfallmanagement und Aufklärung in ärmeren Ländern und finanzieren Bildungsworkshops die wir in Kooperation ausrichten dürfen. Das Ziel: Dass es Kompensation in Zukunft nicht mehr braucht.

Bei SDGtogo geben Expert:innen auf Einladung der Agentur 2020 und ihrem Partner goals connect e.V. wichtige Impulse zur Bedeutung der SDGs für Wirtschaft und Gesellschaft.